GICON Höhenwindrad – die Lausitz vom Braunkohleabbau zum Innovationsmotor der Energiewende
Ein gigantisches Windrad, gebaut auf den Relikten des Kohlezeitalters: In der Lausitz entsteht mit dem spektakulären GICON Höhenwindrad das höchste Windkraftwerk der Welt. Das Mega-Projekt bringt nicht nur Weltrekordtechnik nach Brandenburg – es steht auch für den beeindruckenden Wandel einer ganzen Region vom fossilen Brennstoff hin zur grünen Zukunft. Warum dieser Turm so hoch ist, wie die Technik funktioniert und was das für die Energiewende bedeutet, erfährst du in unserem Beitrag.
GICON Höhenwindrad – das höchste Windrad der Welt
Mitten in der Lausitz, in der Gemeinde Schipkau, wächst derzeit ein weltweit einzigartiges Bauwerk: Das GICON Höhenwindrad wird mit einer Gesamthöhe von bis zu 365 Metern das höchste Windrad der Erde und nach dem Berliner Fernsehturm das zweithöchste Bauwerk Deutschlands. Das Projekt ist viel mehr als ein technischer Rekord – es steht symbolisch für den Strukturwandel einer ganzen Region: vom Braunkohleabbau zum Innovationsmotor der Energiewende.
Wegbereiter für die Windenergie der Zukunft
Das Windkraftwerk entsteht seit dem 19. September 2024 auf rekultiviertem Gelände eines ehemaligen Tagebaus und nutzt die Flächen nachhaltig. Die Anlage wird von einem Dresdner Ingenieurbüro entwickelt und gebaut, in Zusammenarbeit mit der beventum GmbH und gefördert durch die Bundesagentur für Sprunginnovationen. Bereits im Sommer 2026 soll das Windrad ans Netz gehen und Strom liefern.
Revolutionäre Konstruktion – GICON Höhenwindrad
Das Besondere: Die Windturbine thront auf einem 300 Meter hohen Stahlfachwerkturm – eine Höhe, in der der Wind zuverlässiger und deutlich stärker weht als in Bodennähe. Messungen mit einem 300 Meter hohen Mast bestätigten: In diesen luftigen Höhen sind die Windgeschwindigkeiten nicht nur konstanter, sondern auch im Jahresverlauf deutlich ergiebiger. Das bedeutet bis zu 40% mehr Windenergie und eine etwa doppelt so hohe Stromausbeute wie mit herkömmlichen Windkraftanlagen gleicher Generatorleistung.
Das innovative Baukonzept setzt dabei auf eine Gitterkonstruktion, die für Stabilität und geringeres Gewicht sorgt – ähnlich wie bei Strommasten oder dem Eiffelturm. Zudem besteht der Turm aus einem festen Außenturm und einem verschiebbaren Innenturm, der nahezu wie ein Teleskop ausgefahren wird. So kann die Turbine ohne Spezialkran montiert und gewartet werden – eine weltweit einmalige technische Lösung.
Mit einer Nennleistung von 3,8 Megawatt und einem gigantischen Rotordurchmesser von 126 bis 130 Meter ist die Pilotanlage technisch zwar vergleichbar mit aktuellen Windrädern. Doch die Höhe ermöglicht bei gleicher Technik einen erheblich besseren Wirkungsgrad. Besonders in windarmen Regionen, bisher oft wirtschaftlich uninteressant für Windkraft, eröffnet dieses Konzept neue Perspektiven.
Die Lausitz – Vom Kohle-Tagebau zur Windkraftspitze
Die Lausitz war jahrzehntelang Zentrum des Braunkohleabbaus. Mit dem gesetzlich verankerten Kohleausstieg bis spätestens 2038 entsteht nun auf den ehemaligen Tagebauflächen ein neues Energierevier: Photovoltaikanlagen, moderne Speicherkraftwerke und eben auch Windparks wie in Schipkau treiben die Region als Modell für den deutschen Strukturwandel voran.
Das neue Höhenwindrad fügt sich als Pionierprojekt in diesen Transformationsprozess ein und zeigt, wie innovative Technik und nachhaltige Nutzung ehemaliger Industrielandschaften zusammenspielen können. Dabei werden vorhandene Flächen optimal genutzt: Die neuen Anlagen reihen sich zwischen bestehende Windräder ein und benötigen keine zusätzlichen Flächen. Die riesigen Rotoren sind so hoch angesiedelt, dass sie anderen Anlagen den Wind nicht „wegnehmen“, sondern das Potenzial der Fläche maximieren.
Akzeptanz und Zukunftsausblick
Das Projekt in Schipkau stößt vor Ort auf breite Zustimmung. Die Bevölkerung wurde frühzeitig einbezogen, und die Betreiber setzen auf Transparenz. Die GICON-Gruppe ist in der Region seit Jahren präsent; es gab keinen Widerstand gegen die Baupläne, im Gegenteil: Viele betrachten das Megawindrad als ein Symbol für die Zukunftsfähigkeit der Lausitz und als Motor für regionale Wertschöpfung und Jobs.
Langfristig ist geplant, bis zu 1.000 solcher Höhenwindräder bundesweit zu bauen und so einen entscheidenden Beitrag zu den Klimazielen und zur Versorgungssicherheit Deutschlands zu leisten.
Fazit: Die Errichtung des GICON Höhenwindrads in Schipkau ist ein Meilenstein der Energiewende und ein beeindruckendes Beispiel, wie Innovation und nachhaltige Standortnutzung Hand in Hand gehen. Das Projekt steht für die Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energien und zeigt, dass Fortschritt auch mit dem Erhalt und der Umgestaltung „alter“ Industriestandorte zu Kraftzentren der Zukunft verbunden sein kann.