Haus der Zukunft versorgt sich selbst mit Energie
Das Haus der Zukunft soll möglichst nachhaltig und ohne Rückstände recycelbar sein. Dafür muss zu 100 Prozent ökologisch gebaut werden. In Berlin stehen drei Häuser, die sich komplett selbst mit Energie versorgen. Ein Elektro-Smart gehört mit dazu und wird mit überschüssigem Strom vom Haus angetrieben.

Das Haus der Zukunft (Foto: Dept of Energy Solar Decathlon)
Außerhalb von Berlin steht vielleicht schon das Haus der Zukunft. Diese Häuser versorgen sich und das dazugehörige Elektroauto selbst mit Energie.
Der Preis für so ein nachhaltiges Haus liegt bei 2650 Euro im Monat. Wer von einer umweltbewussten Lebensweise überzeugt ist, sollte gerne etwas mehr Geld für sein Eigenheim ausgeben.
Umdenken in der Baukultur
Der Klimawandel und die Ausbeutung begrenzter Ressourcen stellt die Menschheit schon bald vor ein gewaltiges Problem. Ein Jeder der wachsenden Bevölkerung möchte leben wie wir – das ist auf globaler Ebene aber nicht möglich.
Bei den steigenden Herausforderungen müssen vor allem Probleme beim Bau und in der Stadtgestaltung stattfinden. Architekten mit neuen, nachhaltigen Ideen sind heute gefragt wie sonst nie. Die Zukunft braucht eine nachhaltige Nutzung ökologischer Ressourcen mit zukunftsfähigem Konzept, schreibt DIE WELT.
Das Architektur Büro Graft ist sich sicher: „Bauen kann einfach sein und trotzdem von hoher Qualität. Es geht ums Weiterdenken, um Versuche entlang der Realität. Die Zukunft des Bauens liegt nach unserer Meinung nicht in immer höheren Rendite-Kreisläufen, sondern in der starken Berücksichtigung von Natur und Umwelt.“
„So günstig wie möglich“ ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Mit altmodischen Manager Philosophien, die Kosten auf ein Minimum reduzieren wollen, ist die ganze Welt mittlerweile verseucht. Anstatt auf „schnell und billig“ sollte man heute auf „gut und nachhaltig“ setzen.
100 Prozent ökologisch
In Berlin könnte ein Musterbeispiel für ein Haus der Zukunft entstehen. Alles ist hier in einer Linie mit der Natur. Beim Bauprozess wurden ausschließlich ökologische Baustoffe verwendet.
Nachhaltigkeit wird großgeschrieben. Bretter werden zum Beispiel geschraubt, und somit für eine erneute Nutzung bereit gehalten. Und noch mehr: alle Materialien wurden nur minimal mit Kleber bearbeitet, was sich vor allem in der Wiederverwertung als umweltbewusst erweist. Abfall kann auf diese Weise sogar getrennt entsorgt werden.
Innen wie Außen, das Haus der Zukunft ist seiner Zeit voraus
Die Wände sind aus Holzständerwerk, bis zu 24 Zentimeter dick und mit Gibskarton belangt. Zusammen mit Naturfarbe und Holzfaserdämmplatten bieten diese Wände eine hervorragende Isolation für Wärme und Lärm. Verwendet wurden ausschließlich nachwachsende Rohstoffe.
Photovoltaik und Blockbatterie
Solarzellen gewinnen Energie durch Sonnenstrahlen und speichern überschüssigen Strom in einer Blockbatterie oder in dem dazugehörigen Elektroauto. Warmes Wasser und Heizung werden mit Erdwärme erhitzt.
Das Energiemanagement des Hauses belüftet und befeuchtet das Raumklima automatisch mit maximaler Energieeinsparung.
Die Kosten für das Energiesystem seien enorm. Auf dem Dach wird viel Platz benötigt, die Solarzellen müssen gewartet und Leitungen Instand gehalten werden. Dennoch würde sich eine Installation von so einer Energieanlage mittelfristig lohnen.
Ökologischer Fußabdruck
In Stuttgart gibt es seit geraumer Zeit das „B10“ Haus. Von Architekten wachsam beobachtet soll es über drei Jahre getestet werden. Dieses Haus soll sich komplett selbst versogen – ohne Strom, Gas oder Öl von aussen. Mehr noch: erzeugte Energie soll sogar für die Nachbarn zur Verfügung gestellt werden. Ist der Lebensyklus vorbei, soll es komplett ohne Rückstände recycelt werden können.
Das ist auch das Ziel des Architekturbüros Graft. Man wird sehen, ob das Haus der Zukunft, die sogenannten Plusenergiehäuser, gewünschte Zahlen erreichen werden.