Ölpreis fällt, aber Ökostrom wird teurer
Seit ein paar Wochen sinkt der Ölpreis gewaltig. Aber auch andere Energiebringer werden billiger. Ökostrom wird wegen erhöhter Förderkosten teurer, Heizöl ist so günstig wie nie und das Heizen mit Holzpellets ist billiger als Gas und Öl. Hier bekommt man einen Überblick über aktuelle Energie Trends.

Deutschland kann sich in der globalen Energiewende sehen lassen. (Foto: Hernán Piñera)
Strom
In Deutschland sind vor allem die Ökostrom Preise, im Vergleich mit anderen europäischen Ländern, sehr hoch. Im Schnitt bezahlte ein Haushalt in Deutschland 47 Prozent mehr als unsere Nachbarstaaten. In dieser Zahl sind alle möglichen Steuern und Abgaben bereits enthalten.
Einer der Hauptgründe dafür ist die Energiewende. Jeder Bürger bezahlt sie mit, und es wird nur teurer. Die EEG-Umlage wird auf die Kilowattstunde obendrauf gepackt und somit auf das Land verteilt. 2016 werden wir wahrscheinlich 6,5 Cent pro Kilowattstunde bezahlen, schreibt STUTTGAARTER-NACHRICHTEN.DE.
Das sind 0,33 Cent mehr als dieses Jahr. Entgegen der Vorhersage vieler Experten werden diese Kosten tatsächlich nächstes Jahr angehoben. Letztes Jahr konnte die Umlage mit „finanziellen Puffern“ noch klein gehalten werden. Das ist dieses Jahr aber nicht der Fall. Die Förderkosten werden also in Zukunft steigen.
Es stimmt, Deutschland macht eine gute Figur in der weltweiten Energiewende. Alles hat jedoch seinen Preis. Stromkosten sind in der Bundesrepublik in den letzten 7 Jahren um 30 Prozent gestiegen. Es gibt sogar große Unterschiede zwischen den Bundesländern. In Baden-Württemberg bezahlt man im Schnitt 27,3 Cent pro Kilowattstunde, in Hamburg werden 29,3 Cent fällig.
Unternehmen profitieren vom Billigstrom
Was den Strom eigentlich so teuer macht, sind staatliche Steuern und Abgaben. Unternehmen sind davon oft befreit. Am Ende machen alle Abgaben im privaten Stromverbrauch rund 52 Prozent des Strompreises aus.
So einfach ist es aber auch nicht. Es gibt Unterschiede im Gesetzbuch, die etwas paradox erscheinen können. Energieintensive Firmen bezahlten 2014 gerade einmal 5,3 Cent pro Kilowattstunde. Das ist ein sechstel von dem, was eine Privatperson bezahlen musste. Mittelständige Unternehmen musste wenigstens die Hälfte von privaten Haushalten bezahlen: 15,5 Cent.
Gas ist im Osten günstiger als im Westen
In Baden-Württemberg ist Gas deutlich teurer als in Ostdeutschland. Man bezahlt etwa 7 Cent pro Kilowattstunde, einen halben Cent mehr als der Durchschnitts-Deutsche. Im Osten bezahlte man vor allem in der Vergangenheit weniger, weil die Distanz zu Russland, unserem Gas-Versorger Nummer 1, geringer ist.
Öl und Benzin
Vor allem die Autofahrer freuen sich in den letzten Tagen. Der Liter Benzin für 1,30 Euro und Diesel für 1,05. Das waren die Tiefstwerte. Autofahren macht bei diesen Preisen gleich mehr Spaß. Mal sehen wie langer dieser Trend anhält.
Heizöl ist und bleibt erstmal günstig
Die Heizölpreise sind seit dem Crash am 24. August 2015 extrem gesunken. Seit sechs Jahren war Heizöl nicht so günstig wie in diesen Tagen. Bis 2020 sollen die gesunkenen Preise nicht das Niveau von 2014 erreichen. Sprich, wer einen Tank zu Hause hat, sollte den jetzt befüllen.
Holzpellets: günstigste Art zu heizen
Letztes Jahr kostete eine Tonne Holzpellets im Schnitt 264 Euro in Deutschland. Mit diesen Preisen holen sich die Pellets den ersten Platz bei den Heizkosten: selbst das Heizen mit Gas und Öl ist teurer als die Holzvariante.
Dieser Trend überrascht. 2008 hat sich die Nachfrage nach den Pellets extrem erhöht. Die Preise stiegen damit überdurchschnittlich schnell und hoch. Heute scheint die Nachfrage zurückgegangen zu sein. Heizen mit Pellets klingt aber nur so günstig bis man die Anschaffungskosten einer Pelletheizung gesehen hat. Rechnet man diese Kosten mit ein lohnt sich eventuell doch der Griff zum Gas.